Sonntag, 20. Januar 2008

Bohren & Der Club Of Gore - Sunset Mission

Vertonte Einsamkeit

Eine regnerische Nacht in einer trostlosen Großstadt. Ich sitze im Auto und befahre ziellos eine nasse Straße, auf der sich die Lichter der Laternen und vereinzelt beleuchteter Wohnungen spiegeln. Das monotone Motorengeräusch und der gleichmäßige Rhythmus der Scheibenwischer bilden die Grundlage einer ausgeprägten Depression, zu deren Vollendung nur noch eines fehlt: der perfekte Soundtrack.

Und genau der ist mit "Sunset Mission" gefunden, einem knapp 75 minütigen Meisterwerk musikalischer Melancholie. Wie schon in den vorherigen Werken der vier Mühlheimer ist auch dieses Album geprägt von langsamen, monoton-schwermütigen Melodien und einer damit verbundenen einzigartigen und Einsamkeit erzeugenden Stimmung, die sich nur schwer nachvollziehen lässt, wenn man dieser Band noch nie sein Ohr geliehen hat.

Auf einzelne Tracks einzugehen würde dem Gesamteindruck dieses Werkes nicht gerecht werden, da alle Stücke - egal, ob es sich um das von wunderschönen Pianoklängen getragene "Prowler", das über 16 minütige "Nightwolf" oder das abschließende und mit minutenlangem Regenprasseln endende "Dead End Angels" handelt -im Grunde genommen nur eine jeweilige Variation der dem Album zu Grunde liegenden tristen Grundstimmung sind. Wer jetzt vermutet, dass sich dies nachteilig auf den Höreindruck auswirkt, liegt falsch. Im Gegenteil, die einzelnen Tracks ergänzen sich dermaßen perfekt, dass man nach dem Genuss des Albums den Eindruck hat, einem einzigen, 75 Minuten dauernden Song gelauscht zu haben, eine Eigenschaft, welche mir in dieser Intensität (wenn auch stilistisch in einer völlig anderen Richtung) bisher nur noch bei "Elizium" von den Fields Of The Nephilim vorgekommen ist.

Eines steht fest, bei "Sunset Mission" handelt es sich um kein leicht verdauliches Album, vielmehr verleiten einen der schwermütige Sound, das sanft klagende Saxophon und die gestrichenen Drums dazu, sich bei einem Glas Rotwein immer tiefer in seine Melancholie fallen zu lassen und der Einsamkeit zu frönen, aber aus diesem Grund ist es auch genau solche Musik, die einen ein Leben lang begleitet und einem helfen kann, die Krisen des selbigen zu überwinden.

Tracklist:

  1. Prowler
  2. On Demon Wings
  3. Midnight Walker
  4. Street Tattoo
  5. Painless Steel
  6. Darkstalker
  7. Nightwolf
  8. Black City Skyline
  9. Dead End Angels

    Links:

    Bohren & Der Club Of Gore Homepage

    Bohren & Der Club Of Gore bei MySpace

    Video "Prowler"

    Samstag, 19. Januar 2008

    Zu Beginn...

    Was?

    Musik. Hauptsächlich gute. Gut bedeutet in diesem Fall neue und längst vergangene Klänge aus dem Bereich des Gothic Rock, Punk und Post Punk mit einigen Abstechern in andere Gebiete wie Electro, Wave, Jazz und was-weiß-ich-noch wohin.

    Warum?

    Weil wir feststellen mussten, dass man sehr viel Zeit investieren muss, um sinnvolle Kaufempfehlungen jenseits der alles-toll-oder- alles-schlecht-Bewertungen großer Onlineversandthändler zu finden.

    Deshalb wollen wir in diesem Blog unsere Musiksammlung und ein paar Neuanschaffungen langsam aber sicher vorstellen und hoffen dabei, den Ein oder Anderen zum Kauf einer guten Scheibe verleiten oder vor dem Kauf einer schlechten bewahren zu können.

    Was nicht?

    Wer den zur Zeit leider furchtbar aktuellen Möchtegern-MTVIVA-Goth aus den Klingeltoncharts sucht, ist hier falsch und soll zur Hölle fahren!

    Wann?

    Zumindest ab und zu... Wir geben uns Mühe, halbwegs regelmäßig neue Scheiben vorzustellen!

    Sonstiges

    Kommentare und Diskussionen sind natürlich ausdrücklich erwünscht, auch Plattenempfehlungen oder Rezensionswünsche sind immer gern gesehen.